Standardthema vor der Reise und während der Reise: Wie ist das Wetter? Wir hatten Glück, nur bei der Besichtigung der Burg in Cashel haben wir erfahren wie regnerisch, düster und windig es sogar im Sommer sein kann. Ansonsten war es sehr wechselhaft, die Sonne kam immer wieder zum Vorschein, und das Spiel zwischen blauem Himmel und Wolken war besonders für Fotografen sehr schön.


Der rasche Wechsel von Regen und Sonne sorgt dafür dass Irland so herrlich grün ist. Üppige Vegetation, karge Hochebenen und windumtoste Küsten bilden eine einmalige Naturlandschaft. Als wir auf den engen Strassen über die Insel gefahren sind, stellten wir fest, dass die viel besungene forty shades of green (40 Grün-Schattierungen) alles andere als Klischee sind.

Die Insel besitzt ungezählte prähistorische und mittelalterliche Kunstschätze: mystische Kraftorte, an denen Druidensteine in den Himmel ragen, frühzeitliche Grabkammern und Ruinen namenloser Burgen aus der Normannenzeit. Die frühe Christianisierung hinterließ ihre Spuren mit Hochkreuzen Rundtürmen und Klosteranlagen.

Britische Adelige erbauten einst herrliche Landsitze. Typisch sind ihre von Efeu umrankten Eingangsportale, ihre hohen Sprossenfenster, die turmgekrönten Wächterhäuschen sowie die Wintergärten in viktorianischem Stil. Viele dieser Häuser dienen als Restaurants und Hotels, orginalgetreu sind die offenen Kamine, die holzgetäfelten Bibliotheken, die sanft geschwungenen Freitreppen und die mit Antiquitäten ausgestatteten Zimmer.

Heinrich Böll schrieb im „Irischen Tagesbuch“: „als Gott die Zeit machte, hat er genug davon gemacht“. Und die Iren üben diese Gelassenheit. Sie sind sehr kontaktfreudig und freundlich.

Hier ein paar Highlights unserer Reise kurz zusammengefasst:

Wir beginnen gleich mit dem wichtigsten Kloster bis in 12. Jahrhundert: Clonmacnoise, wunderbar am Shannon gelegen. Wenn man zwischen den bewachsenen Ruinen und reich dekorierten Hochkreuzen umherstreift, fällt es nicht schwer sich die vielen emsigen Mönche und Künstler vorzustellen, die sowohl Manuskripte als auch Werke auch Stein und Metall produzierten.

An den Cliffs of Moher stürzen die Felsen über 200 m senkrecht in die Brandung des Atlantiks. Vogelkolonien brüten an den Steilküsten, die Kalkhochfläche bietet bizarre Steinformationen und botanische Sonderheiten. Das Bilderbuchdorf Adare und die schöne Stadt Galway bieten sich für schöne Spaziergänge an.

Der kurvenreiche Slea Head Drive präsentiert sich uns als einer der spektakulärsten Küstenabschnitte. Die Halbinsel Dingle überrascht nicht nur als Fundgrube steinerner, prähistorischer Zeitzeugen, auch mit dem romantischen Sandstrand von Inch, wo einst „Ryan s Daughter“ gedreht wurde. Wermutet in Irland solche langen Dünenstrände?

Weiter südlich beeindruckt der 180 km lange Ring of Kerry, eine atemberaubende Panoramastrasse. Es werden uns tolle Ausblicke auf schroffe Klippen, grüne Berghänge und Sandstrände geboten. Das Herrenhaus „Muckross“ beeindruckt mit den tollen Gärten.

Im Küstenstädtchen Kinsale, mit seinen bunt gestrichenen Häusern, erwartet uns ein farbenreicher Kontrast zum dunklen Blau des Atlantiks und zum dunklen Grün der Kerry Berge. Den Strassenrand säumen Rhododendren und Fuchsien. Wir erkunden Cork mit seiner viktorianischen Architektur und schlendern durch die Markthalle.

Wir erleben den malerisch gelegenen Rock of Cashel, einer der frühen irischen Königssitze. Schon von weitem sehen wir hoch auf dem Kalksteinfelsen die Silhouette der eindrucksvollen Ruine mit ihren Türmen, Zinnen und Spitzgiebeln. Unterwegs besuchen wir die Whisky-Brennereien Tullamore und Old Kilbeggan, wo wir die vielen Schritte der Destillation eines echten irisches Whiskeys kennenlernen und natürlich auch verkosten.


Und dann steht natürlich noch die Hauptstadt Dublin auf dem Programm. Wir entdecken unter anderem das gregorianische Dublin, bestaunen die St Patricks Kathedrale, das Trinity College, den renovierten Distrikt Temple Bar und den Phönix Park. Diverse Pub-Besuche dürfen natürlich auch nicht fehlen, dabei genießen wir die verschiedenen Biersorten und ungewohnte Speisen wie Braten mit Apfelmuss.

Failte go Eireann – Willkommen in Irland.

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